Ab 2005 erschien in der Edition SOLAR-X die Fur-Fiction-Trilogie – drei Anthologien, die sich mit tierischer Phantastik beschäftigten. Überwiegend beinhalteten sie Science-Fiction-Storys, daneben gab es aber auch Horror- und Fantasy-Kurzgeschichten, in denen Tiere, Tiermenschen, Wer-Wesen und andere Geschöpfe eine wichtige Rolle spielen. Herausgeber Helge Lange hat nun alle Erzählungen zusammengefasst, um einige neue Bonusstorys und farbige Illustrationen ergänzt und legt alles zusammen in einer fast siebenhundertseitigen Sonderausgabe im Hardcover vor, die wieder in der Edition SOLAR-X erscheint (vielleicht kennt der eine oder andere noch das Fanzine SOLAR-X, das vor etlichen Jahren eingestellt wurde – die Edition SOLAR-X ging daraus hervor). Das Buch ist ein echtes Kleinod im Ziegelsteinformat geworden, mit Lesebändchen, reichhaltig illustriert und jeweils unten mit kleinen Seitenvignetten versehen. Da freut sich der Büchernarr in mir ganz tierisch!
Im zweiten Band erschien 2007 meine Erzählung Das Schaf im Wolfspelz, eine etwas andere Werwolf-Geschichte (die Illustration von Matthias Kisler dazu findet sich auf dem Bild unten). Sie ist in der Gesamtausgabe ebenso vertreten wie meine bisher unveröffentlichte Kurzstory Katzenspielzeug. Wer mein Blog schon etwas länger kennt, der weiß, dass es längst an der Zeit war, einer Katze die Hauptrolle in einer Geschichte zu geben. Um eine gewöhnliche Katze handelt es sich natürlich nicht, schließlich beinhaltet das Buch ausschließlich Phantastik – der schwarze Kater hat es faustdick hinter den Ohren (und das schreibe ich, kurz nachdem ich ein verdächtiges Rascheln unter der Küchenspüle gehört habe und mir beim Öffnen der Schranktür eine Maus aus dem Abfalleimer entgegengesprungen ist – kein Witz!).
Wem der Begriff Fur Fiction (oder Furry Fiction) nichts sagt: Ähnlich wie beim Steampunk hat sich innerhalb der großen Phantastik-Gemeinde eine Unterspielart entwickelt, eine kleine, aber feine Nische im Fandom, in der tierische Helden (oder Anti-Helden) das Sagen haben. Es gibt Furry Conventions und sogar ein englischsprachiges Wiki, das WikiFur. Zu den bekanntesten Werken, die man der Fur Fiction zuordnen kann, gehören George Orwells Farm der Tiere, Tad Williams’ Traumjäger und Goldpfote, Akif Pirinçcis Felidae und natürlich Watership Down – Unten am Fluss von Richard Adams, einer meiner Lieblingsromane über alle Genres hinweg.
Hat dies auf Nekos Geschichtenkörbchen rebloggt.
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solar-x war lange zeit eine meiner wichtigsten deutschsprachigen rezi-quellen, ich hatte mir auch die archiv-cd geholt bei wilko.
wahnsinn, wie lange das schon wieder alles her ist …
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Die Archiv-CD hab ich auch. :-)
Tja, die Zeit vergeht … rast sozusagen dahin.
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SOLAR-X kenne ich auch noch. Das Buch dürfte sowohl optisch als auch inhaltlich eine lohende Anschaffung sein und einiges mehr hermachen als das Fanzine. Glückwunsch zu den Veröffentlichungen in der Gesamtausgabe! An „Das Schaf im Wolfspelz“ erinnere ich mich. :-)
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Das Hardcover ist absolut professionell gemacht und beim Durchblättern für mich als Büchernarr eine echte Augenweide. Da könnte sich mancher Großverlag eine Scheibe davon abschneiden, wie liebevoll man so ein Buch gestalten kann.
Wenn du dich an die Werwolfgeschichte erinnerst, ist das ja kein schlechtes Zeichen. ;-)
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