BIOM ALPHA Werkstattbericht

Episode 1 der neuen Science-Fiction-Serie BIOM ALPHA ist gerade erst erschienen, da wird im Hintergrund bereits eifrig an der Endfassung von Episode 4 gearbeitet. So ein Projekt braucht natürlich Vorlaufzeit. Die ersten Planungen begannen mehr als anderthalb Jahre vor dem Start. Ich habe letztens schon berichtet, dass ich nicht von Anfang an dabei war, sondern erst im Frühjahr 2015 zum Autorenteam gestoßen bin. In gewissem Sinne konnte ich mich also ins gemachte Nest setzen, denn die Figuren und die groben Handlungsabläufe für Episode 3 – die erste, für die ich einen Handlungsstrang verfasst habe – standen zu diesem Zeitpunkt größtenteils fest. Für Episode 4 hatte ich ein Kurzexposé, das ich näher ausgearbeitet und verfeinert habe. Ab Episode 5 verfasse ich die Exposés selbst, die im Team durchgesprochen werden, bevor ich mich ans Schreiben der vierzig- bis sechzigtausend Zeichen je Episode für „meine“ Handlungsebene mache.

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Worum geht’s in der Serie? Im Jahr 2025 nähert sich ein Schwarm unbekannter Flugobjekte der Erde. Bald wird klar, dass es sich nur um eine außerirdische Intelligenz handeln kann. In aller Eile werden Vorbereitungen für den Erstkontakt getroffen, der von manchen herbeigesehnt, von anderen jedoch gefürchtet wird. Die Zeit ist verdammt knapp, zumal niemand weiß, welche Absichten die Aliens verfolgen. Das ist der Ausgangspunkt der Serie, die in mehreren Handlungssträngen erzählt, was auf die Menschheit zukommt. Um es gleich vorwegzunehmen: Die Interessen der Aliens aus dem Schwarm sind höchst unterschiedlich und nicht alle friedlicher Natur.

Jeweils sechs Episoden bilden mit ihrer fortlaufenden Geschichte eine weitgehend in sich abgeschlossene Staffel. BIOM ALPHA orientiert sich an TV-Serien wie Game of Thrones. Es gibt eine übergeordnete Handlung, und die einzelnen Handlungsstränge schildern die Ereignisse aus der Sicht verschiedener Personen. Dabei wird jeder Handlungsstrang von einem Autor betreut. Uwe Post fungiert als Regisseur, bei ihm laufen alle Fäden zusammen. Da mehrere Autoren an jeder Episode mitarbeiten, bedarf es einiger Koordination, denn es soll ja alles zusammenpassen. Das beginnt bei der Zeitspanne, die eine Episode umfasst und endet beim Cliffhanger-Ende und dem Anschluss zu Beginn der nächsten Episode. Wenn ein Autor in seiner Erzählebene beispielsweise schreibt, in den USA regiere gerade eine Präsidentin mit lateinamerikanischen Wurzeln und ein anderer, es sei ein Präsident mit asiatischen Vorfahren, dann muss dieser Widerspruch natürlich bereinigt werden, sonst kommt sich der Leser veräppelt vor. Ebenso tödlich wäre es, wenn ein Autor ein bestimmtes Kommunikationsgerät als klein und handlich beschreibt, ein anderer seine Figuren dagegen schimpfen lässt, wie sperrig und unhandlich das Gerät doch sei. So verhält es sich mit vielen Details in Technik, Politik oder einfach nur im Alltag der Menschen des Jahres 2025. Und natürlich auch bei den außerirdischen Besuchern und allem, was mit ihnen zusammenhängt.

Es gibt eine umfangreiche Sammlung von Hintergrundmaterial, die im Lauf der letzten anderthalb Jahre zusammengetragen wurde und ständig ergänzt wird. Schon allein, um das alles im Auge zu behalten, braucht es einen Regisseur. Wenn zwei Autoren etwas unterschiedlich beschreiben, entscheidet er, wie es letztlich in der Serie gehandhabt wird. Das Ganze läuft zwar als Teamwork ab, aber es muss natürlich in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Ebenso müssen bestimmte Handlungsabläufe vereinheitlicht werden, die sich auf mehrere Erzählebenen auswirken.

Biom Alpha 1.2Die Details werden auf unterschiedlichen Wegen fixiert. Vieles wird vorab von mehreren Autoren per Brainstorming in einem speziell dafür eingerichteten Forum gesammelt, schließlich einigt man sich auf eine Variante. Manches wird auch durch visuelle Darstellung konkretisiert, zum Beispiel das Aussehen der kriegerischen Olakaner, die in Episode 2 in Afrika landen und dort ein ganzes Land aufmischen. Bei den Raumschiffen helfen Risszeichnungen. Für die menschlichen Protagonisten verwenden wir Schauspieler als Lookalikes, damit die Figuren von den Autoren nicht unterschiedlich beschrieben werden. Außerdem hat sich im Lauf der Zeit einiges an wissenschaftlichem Material angesammelt, das teilweise in die Serie einfließt (die Astronomie spielt zum Beispiel keine unwichtige Rolle).

Viel Arbeit also, die sich hoffentlich auszahlt. Gut haben wir es dann gemacht, wenn der Leser von dieser Arbeit beim Lesen nicht viel merkt, sondern einfach Episode für Episode als Ganzes liest und sich spannend unterhalten fühlt. Die einzelnen Episoden erscheinen zweimonatlich als eBook im Wurdack Verlag. Jeweils drei Episoden werden dann zu seinem Sammelband zusammengefasst, der als Paperback herauskommt.

6 Antworten zu “BIOM ALPHA Werkstattbericht

  1. Interessant, wie das so hinter den Kulissen abläuft. Gibt’s ein geplantes Ende, oder schreibt ihr, solange es Leser gibt?

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    • Ein absolutes Ende ist nicht geplant, also jedenfalls nicht der Weltuntergang oder so. :-D
      Auch deshalb, weil die Serie tatsächlich so lange laufen kann, wie es genug Leser gibt, die sie weiter verfolgen möchten. Vermutlich nicht bis zum Sanktnimmerleinstag, aber es gibt Pläne und Überlegungen, die weit über eine erste oder zweite Staffel hinausgehen. Also, wenn die Leser mögen … ;-)

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  2. Ich habe mir das gerade mal beim Verlag angesehen, eventuell könnte mir das den einen oder anderen Euro aus der Tasche ziehen… 😉

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